bereits einen Tag vor der Edelweissgruppe verlassen wir Moskau wieder. Wir haben die Stadt ausgiebig bewundert, alles Nötige erledigt, das Office nachgeführt und sehen uns nach russischer Weite. Der erste Tag bringt uns nochmals nach Norden und wir besuchen zwei nette Orte am Goldenen Ring. zuerst Uglich, wo der Sohn von Ivan dem Schrecklichen ermordet wurde, schöne aber nur wenige Paläste und Kirchen, dafür sind die Wandmalereien umso besser, danach noch Myshkin, noch kleiner und nur über eine Fähre über die Volga zu erreichen. Die Nacht verbringen wir im Zelt, direkt am Ufer der Volga.
Auch Mittwoch und Donnerstag führt unsere Fährte von Städtchen zu Städtchen am goldenen Ring. Wir besuchen Yaroslavel, eine Studentenhochburg, das Nightlife lassen wir aber aus, dafür besuchen wir noch Kostroma, eine der schönsten Städte bis jetzt. Auch diese Nacht vergingen wir im Zelt an einem anderen Ufer der Volga. Am Morgen dann eine echt abenteuerliche Fährfahrt über den Fluss, vor allem das Auf- und Abfahren war eher riskant. Am Abend treffen wir in Nizhniy Novgorod wieder auf unsere Gruppe und nächtigen im Hotel. Schon nur wegen der Dusche. Ein gemeinsames Abendessen mit den Tourguides lässt die Campingnächte schnell vergessen.
Wir kommen in das Land der Tataren und nächtigen in der Hauptstadt Kazan. Schöner Kremel mit Moschee und Kirche. Denn hier leben seit Jahren drei Religionen im Einklang mit einander. Die Fahrt war eher anstrengend, Fernstrasse mit mächtigem Schwerverkehr, eine Stundenlange Überholorgie. Nachts schwelgen wir im Luxus. Hotel Ramadan :-), nur die Moskitos im Zimmer sind weniger luxuriös. Dafür tolle Bilder von unserem Stadtbummel.
der Kremel von Kazan, versteckt hinter der Befestigungsmauer
Immer weiter dringen wir nach Osten vor, die Strassen, solange nicht als Autobahn deklariert werden immer schlechter. Zwei Tage versuchen wir mit bescheidenem Erfolg den Hauptstrassen aus zu weichen und enden mehrfach im tiefen Schlamm. Der Besuch der Stadt Izhevsk war ein Reinfall. Das Kalashnikov Museum war leider für zwei Tage geschlossen. Die Stadt ist ein Relikt aus Zeiten der erfolgreichen Schwerindustrie. Heute bestehen hauptsächlich noch verfallene Fabriken und Müll ohne Ende. Mit dem heutigen Tag haben wir eigentlich Europa verlassen, mit der Überquerung des Urals haben wir zwei zusätzliche Stunden Zeitverschiebung. Das Monument besuchen wir aber erst morgen kurz vor Ekatharinenburg. Ebenfalls für Morgen steht noch der Besuch der Tropfsteinhöhlen von Kungur an. Weltbekannt eigentlich für einen Besuch im Winter wenn alles vereist ist.
Der Besuch der Eishöhlen von Kungur ist speziell. Es sind nicht Kalktropfsteine sondern alles aus Eis. Grosse Teile der Höhle haben ganzjährlich Temperatur unter 0C also sind immer vereist. Andere Teile sind nur im Winter oder Frühjahr vereist. Tolle Lichtspiele und eine sehr interessante Führung. Der Rest des Tages ist ein grosses Ärgernis. Die Fahrt nach Ekatherinenburg im Dauerregen. Schon nach kurzer Zeit bin ich bis auf die Haut nass und das bei nur 14C ist auf die Dauer sau kalt. Trotzdem besuchen wir noch den Obelisken der die Grenze zwischen Asien und Europa markiert. Abends bin ich so sauer dass ich meine Anzug ersetzten muss. Grosszügige Offerte von BMW macht es leichter. Vor allem weil weil wir unverhofft den ausgehandelten Rabatt auf den gesamten Einkauf bekommen, also auch auf die vorbestellten Reifen 🙂
jetzt noch die Fotoausbeute vom heutigen Stadtbummel. Neben den Fotos hat es für mich neue Schlappen gegeben. Die Alten, in Malawi gekauft, haben ihre Düfte nichtmehr für sich behalten sondern jeden Tag in meinem Gepäck verstreut. Für Jacek gibt es ein neues Ladegerät und einen Akku für die Fotokamera. Dieses blieb vor einigen Tagen im Hotelzimmer zurück.
Die Gedenkkathedrale für die hier ermordete Zarenfamilie
10 Antworten zu Von Moskau nach Ekatharinenburg