Nach besagtem ausgiebigem Frühstück habe ich eine wettertechnische Entscheidung gefällt. Einen Tag entlang der Westküste, an ausgestorbenen Badeorten vorbei hat mich am frühen Nachmittag einsetzender Schneefall ins Motel in Kincardine getrieben.
Am nächsten Morgen habe ich die Schneebedeckten Hügel zur Nottawasaga Bay überquert und ab dort unter blauem Himmel bis nach Sault Set Marie (750 Km) an den Lake Superior gefahren. Wunderschöne Aussicht, kleine Seen und immer wieder Aussicht auf die Georgian Bay.
Freitag 13.04.2012
Unter blauestem Himmel entlang dem Lake Superior auf schönster kurvenreicher Strasse weiter nach Norden auf der Hw 11 bis Thunder Bay. Laut Tantin müsste ich alles nochmals zurück, und auf Nebenstrassen mit wild Campen das Ganze nochmals machen. Trotz Tagestemp von über 10C wäre Campen bei Frost doch nicht das Wahre.
Mein Ontario-polizei-glück habe ich wohl in den letzten zwei Tagen aufgebraucht. Gestern hat mir ein netter Polizist auf meinem Tacho erklärt, dass 90 kmh nicht zwischen 120 und 130 zu finden ist, ich kam dann mit einer mündlichen Verwarnung weg. Heute hat mich einer bei 140 geblitzt und mir erklärt, dass ich jetzt eigentlich für 7 Tage in’s Gefängnis müsse. Dabei könne ich aber Kanada nicht kennenlernen und deshalb gab’s wieder eine mündliche Verwarnung, mit dem Hinweis ich solle mich doch solange ich noch in Ontario bin etwas zurückhalten. Versprochen, mach ich 🙂
Nach der Übernachtung in Thuner Bay kam am Morgen noch die Visite bei Terry Fox und anschliessend noch der Kakabeka Wasserfall bevor ich nochmals ins Hotel zurück mein vergessenes iPhone holen musste. Danach weiter, durch eine wunderschöne Seenlandschaft noch Norden Richtung Kenora.
Ohne weitere Zwischenfälle am Abend noch Ontario verlassen um im Regen 80 km vor Winnipeg ein Motel zu finden. Nächstes Restaurant war 3 km weg. dafür ein interessantes Abendessen. Die Besitzerin, Ukrainischer Abstammung hat mich gleich ausgefragt und als Lokalatraktivität vermarktet. 2 Freundinnen der Bedienung wollten dann gleich als Mannequin in die internationale Modewelt vermittelt werden. Die Pizza war super, das Bier noch besser.
Heute Samstag 14.4. habe ich den Staat Manitoba durchquert. Die mir prophezeite, endlos langweilige Prairielandschaft, flach gelb, riesige Agrarflächen, Strasse nur geradeaus, kann man einfach durchrauschen. Dies hat aber die dortige Polizei nicht davon abgehalten, (wegen 3km zu schnell) mir gleich mit zwei Streifenwagen zu flogen, nur um die Schweizer Nummer zu kontrollieren. Wir haben viel gelacht, die erhaltenen Informationen über noch gesperrte Strassen haben mir vor einem langen Umweg bewahrt. Ab Mittag war wieder strahlender Sonnenschein und 18C.
Bereits im Staat Saskatchewan, geht es weiter auf der Yellowhead Strasse nach Alberte. Mal sehen wann mich der Schnee stoppt.
Gewisse Leute wollen es nicht anders. Das Hotel gestern war nicht so dass ich noch eine Nacht bleiben wollte. Also um 10:00 Uhr gestartet, leichter Nieselregen, tiefe Wolken und alsbald einsetzender Schneefall. Die Temperatur war gestern noch 16C und ging heute zurück bis auf -6C. Für mich, dank Heizung kein Problem nur dass die Feuchtigkeit am Visier sofort gefroren ist. Also eine Hand am Lenker und mit der anderen ständig Eis kratzen. Interessante Erfahrung, vor allem wenn das nächste Hotel 320km weit weg ist. Wir haben es überstanden und sind vor dem Hotel entsprechend bewundert worden. Einer spinnt immer, wenn’s zwei sind wird’s schlimmer. 🙂
Nach dem gestrigen Härteeinsatz habe ich mir einen Rasttag gegönnt. Stadtbesichtigung, Saskatoon die Stadt der Brücken und natürlich das Grand Hotel. Ich liess mir alles von innen inkl. Zimmer zeigen und war bis zur Frage nach den Preisen davon überzeugt, im falschen Hotel abgestiegen zu sein.
Von Saskatoon ging es weiter nach Edmonton, Prärie ohne Ende, bis kurz vor der Stadt der Elk Island Nationalpark kam. Frei lebende Bisons, Elche und Hirsche. (Frei heisst im eingezäunten NP) Bisons habe ich Herden von dem Hyw aus gesehen. Wegen Halteverbot keine Fotos. Im Park kein Wild zu Gesicht bekommen aber einen Riesen Picknickplatz für den Mittagsstop mit niemandem teilen müssen.
Die Stadt Edmonton eine Enttäuschung, aus der Ferne taucht hinter Industiekulisse eine Tolle Skyline auf, der Rest war eher ernüchternd. Habe die Innenstadt noch zu Fuss erkundet, glücklicherweise den Foto im Hotel vergessen, sorry.
Dafür der heutige Tag mit tollem Wetter, nach British Colombia eingereist, endlich wieder Wellen, Hügel und Schluchten.
Auch die Kurvenanzahl hat sich verdoppelt, auf 50 Km jetzt 2 Kurven. :-). Dafür Sonne pur fast den ganzen Tag. Und dann noch der Beginn der Alaska Hyw. Ein tolles Gefühl, laut GPS 1550 km bis zum nächsten Abzweiger und noch 3550 km bis Pudhoe Bay, dem nördlichsten Punkt in Alaska. Übernachtung in Fort St. John weil dann 370 km kein grösserer Ort mehr kommt. Die Einöde beginnt…..
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9 Antworten zu Ab nach Norden