Sonntag 14. Oktober 2012
Nach einer kurzen Anfahrt von Playa Negra zur nördlichsten Grenze in Sixaola gingen die Zollformalitäten schnell und problemlos über die Bühne. 12$ Versicherung, 1$ Administrativ Gebühr und 3$ Zollabfertigung. Nach gut einer Stunde bin ich in einer anderen Welt. Das erste Ziel im sehr ärmlichen Nord Panama sollte die Insel Bocas del Toro sein. Die Parksituation in Almirante, an der Anlegestelle der Wassertaxi hat aber nicht meinen Sicherheitsvorstellungen entsprochen so dass ich BB nicht ein paar Tage dort alleine lassen wollte. Also weiter, erst an der Küste entlang und dann über die Berge zum Pazifik nach Bocca Chica, wo ich auf die Insel Boca Brava übersetzen wollte. Scheiterte aber an der gleich schlechten Parksituation.
Also einmal übernachtet und auf Empfehlung zurück in die Berge.
Montag 15. Oktober 2012
Ein grosser Motorradtag. Schönste Bergstrassen, kein Verkehr, dafür immer wieder starke Regengüsse. Erst bis fast an die Grenze von Costa Rica nach Rio Sereno, wieder Runter in die Ebene und nochmals hoch bis Bouquet, dem Adventure Paradies von Panama. Weil in Europa bereits der 16. Oktober ist (Hochzeitstag), ein langes Skypgespräch mit der besten Ehefrau der Welt und ein grosszügiges Abendessen mit einer Flasche Wein. 🙂
Donnerstag 18. Oktober 2012
Da der ganze gestrige Tag verregnet war und somit nichts zu unternehmen in den Bergen habe ich mich wieder dem Pazifik zu gewandt. Santa Catalina, ein kleines Surfer Dorf, aber Ausgangspunkt zu den Tauchgebieten im Coiba NP, rund um die vorgelagerte Insel Coiba. Mit Grossfisch Garantie und etwa in einem Monat mit Walhaigarantie. Auf dem Weg hat mich ein Polizist angehalten und gefragt ob ich nicht ein Paar Handschuhe in Reserve für ihn hätte. Seit dem ist er stolzer Besitzer meiner alten KTM-Handschuhe. Er zufrieden, ich weniger Gepäck. :-).
Stationiert im Hostal Hibiscus Garden, etwas ausserhalb wurde ich von der gesamten Belegschaft feste verwöhnt, Die Lage, vollkommen ruhig, direkt am Strand, traumhaftes Essen und super Service. Freunde findet man immer wieder.
Sonntag 21. Oktober 2012
Weiterfahrt nach Panama City. Muss einiges hier erledigen: Spot Ersatz sollte hier sein, beide Seitenkoffer sind täglich voller Wasser. usw.
PANAMA CITY
In den ersten zwei Tagen war ich ziemlich mit Erledigungen beschäftigt. Die Seitenkoffer sind zur Abwechslung wieder mal ausgebeult worden, von einem Autospengler mit grossem Kunstverständnis. Zudem wurde sie auch noch überall mit farblich passendem schwarzem Silikon abgedichtet. Die beiden Spotgeräte wurden ersetzt, mit der Freischaltung hapert es noch etwas. Aber auch das wird bis zur Weiterreise noch klappen. Dann kann man mich wieder auf Schritt und Tritt verfolgen 🙂
Die VERSCHENKTEN Handschuhe habe ich ebenfalls ersetzt, im Fall dass wieder mal ein armer Polizist keine hat.
Dann am dritten Tag habe ich das Domizil gewechselt weil mir die Gegend nicht so gepasst hat. Viel zu laut und zu abgelegen. Jetzt in einem netten Hostal mit Innenhof und ebenfalls sicherem Parkplatz. Bei der ersten Stadtbesichtigung habe ich auf der Strasse noch einen Motorradreisenden aus Argentinien auf dem Weg nach Alaska getroffen der auch gleich hier eingezogen ist zwecks Erfahrungsaustausch. Die Anderen nach Süden reisenden, die nächste Woche mit mir aufs gleiche Boot gehen, kommen am Samstag an.
Panama ist eine berauschende Stadt mit vielen Gegensätzen. Der Finanzdistrikt strotzt vor Hochhäusern und Wolkenkratzern, die Altstadt ist noch in einem erbärmlichen Zustand, es wir aber überall renoviert. In ein bis zwei Jahren strahlt dieser Teil vermutlich wie keine andere Kolonialstadt in Zentralamerika.
Am Samstag hat die ganze Stadt gezittert, massive Unruhen mit Demonstrationen und Krawallen, Plünderungen und brennende Autos. Nach dem ich einen kurzen Rundgang in unserem Quartier gemacht habe (siegessicherer Demonstrant) haben wir aber die Geschehnisse lieber am TV im Hostal verfolgt.
Sonntag war dann die Ruhe wieder soweit hergestellt dass ich einen Ausflug zu den Miraflores Schleusen am Panama Kanal gemacht habe. Grösse der Frachtschiffe ist beeindrucken. Mit den kleinen Elektrolokomotiven werden sie in die Schleuse gezogen und jeweils in der Richtigen Position gehalten. Zwischen Frachter und Schleusenwand sind pro Seite nicht mehr wie ein Meter Platz.
Montag nochmals ein Ausflug nach Panama Viejo, den Überresten der ersten Siedlung der Spanier bei deren Ankunft 1524. Dann weiter zum Eingang des Kanals, dort gibt es drei vorgelagerte Insel, von denen man den Besten Blick auf die Skyline der Stadt hat. Nebenbei ist dort auch der Duty Free Shop, wo man sich mit Rum und Kosmetika für die 5tägige Bootsfahrt eindecken kann oder muss.
In der Zwischenzeit ist das ganze Hostal voll mit Bikern die am Mittwoch mit mir auf das gleiche Schiff gehen. Mit einem kurzen Email Aufruf haben wir die ganze Bande an den gleichen Ausgansort geholt. Tagsüber gibt es Ausflüge, jeder aktualisiert seine Blog, abends dann meist ein gemeinsamer Essen und viel Erfahrungsaustausch (heisst auch Benzingespräche). Es sind auch noch drei Biker im Haus die gerade aus Kolumbien angekommen sind, was für uns besonders interessant ist.
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Handschuhe: wohl auch eine Art der Korruption
Dies muss ich doch öffentlich dementieren:
Auf meiner ganzen Reis bin ich nie und mit Korruption in Berührung gekommen.
In Rom do as the Romans do. Who cares!
Wenn er mit den Handschuhen glücklich ist.
lieber Georg
du machst ja eine tolle Weltreise…es ist spannend zu lesen und zu sehen was du bereist hast….ist mir gerade in den Sinn gekommen die ersten Jahre auf dem Töff..mit uns ( war mit Allan Essen und er hat mir von dir erzählt)….wünsche dir weiterhin eine spannende Zeit rund um die welt..
take care…..Lieben Gruss Renate
Halte die beiden Seitenkoffer vielleicht noch ein Wenig fest – falls die Polizei wieder was brauchen kann.
Gibt’s die „Stahlratte“ noch? Welches Boot hast du gebucht? War mal die Rede von einer Faehre ueber die Darien Gap!
„ganze Hostal voll mit Bibern“ hab ich im ersten Moment total falsch verstanden. Was so ein Buchstabe alles ausmacht.
Hat’s mit dem Spot geklappt?
Grüsse Allan
Nachfrage: wohin gehts denn mit dem Boot? ist doch alles Land nach Südamerika??
Ist ja ganz „verreckt“ mit dem Kahn da rüber zu schippern. Wo haben denn da die Motos Platz? Bin gespannt.
Gruss und Schiff ahoi
Allan