Schon wieder ein Land mehr auf der Liste. Nach einem Frühstart, bereits um 07:30 erreichen wir nach 200km die Grenze zu Kasachstan bei noch angenehmen Temperaturen. Die Zollformalitäten sind sowohl bei der Aus- wie Einreise locker, Jacek bringt immer wieder alle zum Lachen so dass niemand daran interessiert ist uns wirklich zu kontrollieren.
Nach weiteren 60km sind wir schon am Ziel im Hotel in Petropavlovsk. Eine wüste Stadt mit typischem Sowjetflair. Das Zentrum ist ein grosser Park mit Prachtallee sowie den dazugehörigen Staatsbauten.
Früh morgens machen wir uns auf den Weg nach Süden und passieren im Morgennebel grosse Baustellen auf der Hauptstrasse bevor wir uns dann nach halber Strecke auf Kleinststrassen weiter in Richtung Burabay Nationalpark machen. Nebenstrassen sind immer eine grosse Überraschung, weder die Karte noch das GPS geben Auskunft über deren Zustand. Burabay Nationalpark ist eine Ansammlung von kleineren und grösseren Seen mit wunderschönen Wäldern. Da Wochenende ist sind auch unzählige Einheimisch angereist.
Da es im Hotel erst ab 9 Uhr Frühstück gibt machen wir uns mit leerem Magen auf den Weg und geniessen unser Frühstück in einem schattigen Waldstück an der Strecke. Jacek mein welcom home :-). Den weiteren Tag vergnügen wir und auf und neben kleinen Strassen und erreichen am Abend die Hauptstadt Astana. Erst seit kurzem als Hauptstadt aufgebaut besteht der Stadtkern mehr oder weniger aus modernen Hochhäusern. Für uns sind aber andere Sachen wie Wäsche usw. wichtiger.
Es gibt aber auch anderes zu tun wie nur im Dreck zu fahren. Heute Stadtbesichtigung. Die Neustadt ist beeindruckend. Hier wurde in den letzten Jahren richtig Geld verbaut und es ist keine Ende in Sicht. Die Projekte für EXPO 2017 sind gewaltig. Wir haben aber auch die Zeit genutzt um uns um unsere Fahrzeuge zu kümmern.
Leider hat das Wetter umgeschlagen, tiefe Wolken und nur noch 13C am Morgen. Wie wählen eine Nebenstrasse nach Süden und kommen ohne Baustellen mit matschigen Umleitungen, dafür mehr Schlaglöcher, am Nachmittag zu einem Gulag (ehemaliges Sowjet-Arbeitslager) Es erwartet uns ein schauerliches Museum mit der dunklen Seite des damaligen Regime. Die Kasachen zeigen es ohne Scheu und meinen dazu, das waren ja nicht Wir sondern die Russen.
Ein weiterer Tag durch die Steppe Kasachstan, bald gibt es kein Grün mehr, alles wird eintöniger und nur noch gelbbraun. Gegen Ende dann doch am Horizont ein par felsige Hügel, bis wir dann in Balkash ankommen. Der Lake Balkash ist heute der grösste in Asien und zudem halb mit Salz- und halb mit Süsswasser gefüllt. Die Fischer nehmen es gelassen, auch wenn der Fang eher bescheiden ist. Habe keinen Fisch über 10cm gesehen.
Der eigentlich letzte Tag in Kasachstan bringt uns nochmals 650km weiter nach Süden in die alte Hauptstadt Alma-Ata. Wir machen die Strecke mit einem Frühstart, noch bei eisigen 12C, und erreichen die Stadt bereits um 3Uhr nachmittags weil wir hier die in Ekatherinenburg gekauften Reifen wechseln wollen. Die Motorradwerkstatt ist dank GPS schnell gefunden und es hat auch genügend hilfreiche Hände. Dank Jaceks Russischkenntnissen gibt es auch keine Verständigungsprobleme.
Ab morgen geht es weiter ohne die Gruppe nach Kyrgistan, wir wollen noch drei Tage allein mit Zelt die wunderschönen Berge erkunden. Also für drei Tage Sendepause 🙂
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