Um diese Jahreszeit ist es noch etwas zu kalt um Länder im Norden Europas zu bereisen. Also bleibt nur der Süden. Da ich noch nie südlicher wie Florenz in Italien (auf zwei Rädern) war, und alle anderen südlichen Länder bereits bestens kenne war die Destination schnell gefunden.
Start Montag 10. April 2017
Nochmals eine Tag verspätet, (wenn Enkelin Filippa im Haus ist kann Opa nicht weg). Gehen also BB und ich wieder auf Tour. Natürlich lassen wir auch die heimischen Kurven nicht aus weil’s ja so lustig ist. Wir fahren über Ibergeregg und Sattelzug Richtung Graubünden. Erstes Highlight: kurz vor Sargans erreichen überschreiten wir die 200’000 km. Eine Stolze Leistung für dieses Motorrad. Auf der Lenzerheide gönne ich mir noch eine deftigen Schweizer Wurstsalat bevor ich über das Engadin ins Pastaland weiter düse. Abends erreiche ich einen netten Camping am Lago Isco. Tolle Lage, direkt am See, eine würdige Einweihung für das neue Zelt. Nachts gibt es dann auch noch die Taufe von oben in From eines Gewitters.
Nach einer, dank neuer Matratze, sehr angenehmen Nacht, gönne ich mir zwei richtig gute Cappuccino und mache mich auf den Weg mein Internet zu organisieren. Ist gar nicht so einfach, weil Prepaid Sim Cards nicht so ohne weiteres an Ausländer verkauft werden. Aber nach 2 Stunden in Brescia habe ich eine, Abends stellt sich dann heraus, dass die nicht richtig funktioniert, also blüht mir morgen dasselbe nochmals.
Weiter geht es dann durch die Pooebene die ich bis anhin nur von der Autobahn kannte. Es gibt aber auch dort kleine Strassen die die Weiterfahrt unterhaltsam machen. Auch wenn diese manchmal von Schafherden versperrt sind. Man kann dann ja auch über die Wiese ausweichen. Die Erste Runde Apennin gibt es dann mit richtig Kurven, auf Strassen die teilweise nichtmal auf der Karte sind. Dazu auch noch ein Gewitter mit richtig Hagel, so dass ich unterstehen musste. Sicherheitshalber fahre ich aber für die Nacht an die Küste. Leider nur ein Camping offen und die Hotels alle noch zu.
Wie man sieht, jetzt funktioniert mein Internet, hat mich nochmals fast 2 Stunden gekostet bevor ich dem Meer den Rücken gekehrt habe und mich mal schnell wieder auf über 1000 Meter hochgeschraubt habe. Tolle Bergwelten, einsame Strassen, kein Verkehr, bis zu den obersten Hängen wird Marmor abgebaut, die Reifen leiden und mir macht’s Spass. Nach dem neu, fest ins Tagesprogramm integrierten Lunch gibt’s dann noch eine volle Ladung Kultur. Erst besuche ich die Stadt Lucca mit dem zweifarbigen Turm der Martins Kirche und einer komplett erhaltenen Stadtmauer. Danach nochmals etwas für das Kurvengefühl. Aus den 17km von Lucca bis Pisa habe ich doch fast 100 kreiert. In Pisa gibts zur Feier des Tages ein Hotelzimmer mit Dusche und noch den schiefen Turm den ich aber mit Tausenden von Touristen teilen muss. Geht wohl nicht anders.
Von Pisa geht es gleich weiter durch das Chianti Land, natürlich über die Wein Strasse. Kein Problem, hier gibt es nur Wein Strassen. Ich habe mir natürlich die kleinste ausgesucht auf dem Weg nach San Gimignano. Dieser Ort wäre eigentlich ein muss, trotz unzähliger Touristen. Ich hatte nur das Pech, dass alle schönen Plätze mit Markt belegt waren. Sicht auf die schöne Architektur gleich Null. Dafür gibt es hier auch guten Käse, in allen Varianten. Ich konnte nicht Wiederstehen und musste ein kleines Stück (mit Trüffel) kaufen. Am Nachmittag noch der kurze Weg nach Siena welches morgen auf dem Programm steht. Ein kleiner Abstecher durch den Schotter war leider unausweichlich.
Heute ist Kultur angesagt. Trotz Unverständnis für mein Tun von Seitens Zuhause habe ich schweren Herzens 25€ für Eintritte investiert. Nach lustanregendem Schweifen durch die Gassen von Seina habe ich dann den Dom, inkl. allen Nebenräume und Museen besuch. Es gibt im Netz sicher noch bessere Fotos, aber das sind eben meine Erinnerungen and den Tag
nb. vom österlichen Glanz ist rein gar nichts zu spüren. Den Italienern ist der Tourist € wohl mehr wert als Traditionen. Am Karfreitag nachmittags um 3 Uhr zahlen die Touristen nach wie for Eintritt in den Dom, es wir fröhlich fotografiert und jeglicher Karfreitags Brauch ignoriert.
Samstag 15. April 2017
Nach solch einem kulturellen Grossanlasss sehnt es mich doch wieder nach etwas Fahrspass. Früh morgens etwa um 10 Uhr. (erst musst die Dackelgarage torcken und ich frühstücken) mache ich mich auf den weg nach San Marino. 220km, fast 6 Std. Fahrzeit, alles auf kleinsten Nebenstrassen, rückblickend denke ich dass keine Gerade länger als 100m war. Also Fahrspass ohne Ende. zwischendurch auch mal kleine Intermezzi mit einheimischen Ducatistis, die doch fast immer zu meine Gunsten aus gingen. Die Landschaft ist einmalig, das Wetter leider sehr bewölk, als fototechnisch suboptimal. Die frühe Ankunft in San Marino ermöglicht mir doch noch eine ausgiebige Besichtigung und ein opulentes Dinner.
Morgens verlasse ich zeitig San Marino, es wartet ein langer Tag. Zuerst besuche ich die Motorrad heilige Stadt Tavullia. Heimatort der MotoGP Legende Valentino Rossi, auch wegen seiner Fahrkünste il Dotore genannt, hatte immer die Startnummer 46. Er ist allgegenwärtig und die Fangemeinde wird gepflegt und abgehockt.
Danach geht es weiter durch traumhafte Orte wie Urbino, Urania, Citta di Castello, vorbei am Lago Trasimeno und durch Perugia nach Assisi. Leider sind meine Reifen am Ende, ich muss am Dienstag neue besorgen. der Montag ist für Assisi reserviert.
Die Nacht war sehr stürmisch, starker Regen, und so steht mein Zelt in der Frühe in einem netten See. Ich selber sowie meine Habe sind zum Glück trocken geblieben. Nichts desto trotz geniesse ich den ganzen Tag in Assisis Gassen und Kirchen und durchstöbere diverse Museen. Die Eintrittspreise reissen immer grössere Löcher in mein Budget.
ausser heiligen Souvenirs gibt es auch noch Köstlichkeiten
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Mittwoch 19. April 2017
Nachdem ich gestern die neuen Reifen nur bestellen konnte war der Tag mit unnützem gefüllt. Wäsche und den Rest will niemand wissen. Heute also in der Frühe sofort Reifenwechseln. (Conti TKC70) wie gewünscht. Dann wäre der Plan eigentlich durch die Abruzzen Richtung Rom gegangen. Diese haben aber bereits aus der Ferne mit Schnee bedeckten Gipfeln gewinkt. Es führen bekanntlich viele Wege nach Rom und so ging es über Montefalco, Wein und Olivenölstadt, und Giano del Umbria, einfach schönes Bergdorf über Nebenstrassen und viele viele Kurven nach Rom. Das Hotel war schnell gefunden und dann konnte ich noch einige der „Must to See“ abhaken. Die Menschenmassen sind enorm. Ich verzichte auf die besten Bilder der Stadt und zeige lieber was ich angetroffen habe.
Die Bilder bewegen sich jetzt nichtmehr alleine, man muss seitlich die Pfeile betätigen, dafür springt nichtmehr die ganze Seite wie wild durch die Gegend. Danke Allan!!!!!
Ich bin mir noch nicht ganz sicher wie ich diesen Tag werten soll. Auf jeden Fall weiss ich dass ich morgen Rom verlassen werde. Ich muss Motorradfahren, sonst werde ich zum Mörder.
Morgens um 8:30 aus dem Hotel, mit der Metro zum Vatikan, 5 Stunden Führung, eine Unmenge von Menschen, wie Vieh durch die Museen getrieben. (in der Sixtinischen Kapelle) war es so eng, dass man sich nichtmal mehr um die Eigene Achse drehen konnte. Nach dem Vatikan noch den Rest der Must to See abgearbeitet, Forum Romanum bis zum Colloseum. Es langt.
13 Antworten zu Start bis Mittel Italien